Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde der 50. Geburtstag unserer Schule als selbstständige Grundschule am 9.6.2022 gefeiert. Frau Fix gab einen Abriss zur Geschichte unserer Schule. Zahlreiche Gratulanten waren vor Ort, so Vertreter des Staatlichen Schulamtes, des Kreises, der Stadt Wächtersbach, der Nachbarschulen, der Kindergärten und Vereine sowie ehemalige Schulleiterinnen,
Musikalisch untermalt wurde das Programm von Kindern der Kinderbrücke sowie der Jugendband Wächtersbach, die auch mehrheitlich aus Schülern unserer Schule besteht.
Folgender Artikel stammt aus der Gelnhäuser Neuen Zeitung vom 14.6.2022:
https://epaper.gnz.de/article/c4f581c6967b98a8c182915f25a7c84c
Zum 50-jährigen Bestehen der Grundschule Wächtersbach ist Zuversicht für die Zukunft angesagt
Bildung ist auch Herzensbildung
Wächtersbach (dl). Nach 50 Jahren Grundschule Kinderbrücke Wächtersbach dürfe man neben einer ernsthaften Aufarbeitung schon einmal mit einem Schmunzeln zurückblicken, sagte Schulleiterin Marion Fix anlässlich der Begrüßung der Festgäste. Wichtig sei aber vor allen Dingen nach all den von ihr und ihren Vorgängerinnen bewältigten Herausforderungen, den Blick mit Zuversicht nach vorn zu richten. Mit Digitalisierung, Ganztagsbetreuung sowie Integration und Inklusion seien weitere umfassende Aufgabenstellungen für die nächsten Jahre bereits vorgegeben. Dabei sollte die Schule nicht allein für Bildung, sondern auch für Herzensbildung zuständig sein, wünschte sich Sonja Litzenberger in ihrer Ansprache.
Die Leiterin des Staatlichen Schulamtes des Main-Kinzig-Kreises, Sonja Litzenberger, sieht in der Grundschule einen Ort, der die Kinder formt und den Grundstein für Gemeinschaft und gegenseitige Rücksichtnahme legt. Die Kinder sollten unvoreingenommen aufeinandertreffen können, wobei die Schule dann helfen solle, eine Brücke zu bauen, wenn bestehende Gegensätze zu überwinden seien, ist Litzenberger überzeugt. Die Stärken der Individuen zu unterstützen und Talente zu fördern, sei die ureigenste Aufgabe der Schule. Zur Bildung gehöre aber in unserer Gesellschaft darüber hinaus, den anderen in seinem Anderssein, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen, zu akzeptieren und zu verstehen.
Brücken kann man zum Beispiel gesanglich oder musikalisch schlagen, wie die Klasse 3a mit dem Einsatz ihrer Boomwhacker demonstrierte. Mit den Schlaginstrumenten lernt man, sich gemeinsam rhythmisch zu bewegen und auszudrücken, ohne dass man zum Beispiel die Sprache des anderen verstehen muss. So ganz ohne finanzielle Unterstützung gehe es gerade im Schulwesen nicht, wie der Amtsleiter für Schulwesen, Bau- und Liegenschaftsverwaltung, Energie und Klimaschutz sowie Zentrale Dienste im Main-Kinzig-Kreis, Matthias Eckhardt, erklärte. Und auch wenn der Kreis in den vergangenen zehn Jahren 300 000 Euro für diese Schule ausgegeben hat, so ist das vergleichsweise wenig, verglichen mit Ausgaben, die zum Beispiel für die Umsetzung der Ganztagsbetreuung bis 2026/27 noch anstehen werden. Außerdem gilt es, die Raumsituation in der Kinderbrücke wieder zu verbessern. Die Fachräume mussten aufgrund der stetig steigenden Schülerzahlen zugunsten weiterer Klassenräume aufgelöst werden. Das kann kein Dauerzustand sein. In der Hoffnung auf eine schon bald entspannte Flüchtlingssituation sollte in absehbarer Zeit auch die Großsporthalle wieder genutzt werden können. Eckhardt nahm das Jubiläum zum Anlass, nicht nur dem engagierten Kollegium, sondern auch den ehrenamtlich Tätigen zu danken, für die stellvertretend die Vorsitzende des Elternbeirates, Martina Spielmann, und die Gründerin des Freundeskreises Kinderbrückenkinder, Angelika Gleichmann, an der Veranstaltung teilgenommen haben.
Zwischen den Ansprachen zeigte Julian Frankowski (Klasse 2b) mit seinem musikalischen Beitrag, wie man in jungen Jahren schon das Klavierspielen erlernen kann, eine Ausdrucksform, die jeder auch ohne Sprache verstehen kann.
Marion Fix erinnerte in ihrem anschließenden Rückblick daran, dass mit der Feier zu 50 Jahren Grundschule Wächtersbach auch ein nahezu 25-jähriges Jubiläum der Kinderbrücke verbunden ist, denn so lange ist es her, dass die Grundschule zu ihrem 25. Jahrestag den Namen in Anlehnung an ein Kinderbuch von Max Bolliger erhielt. In der Geschichte des 2013 verstorbenen Schweizer Autors geht es darum, Brücken zu anderen Menschen zu bauen, indem man ihnen Wertschätzung entgegenbringt. Als inzwischen sechste Schulleiterin wünschte sich Marion Fix, dass sie gemeinsam mit der Schulgemeinde eine Brücke für die Zukunft der Kinder bauen könne, die alle Stürme überstehen werde. Mit Kopf, Herz und Hand wolle sie die neuen Herausforderungen annehmen. Einige stürmische Ereignisse waren schon zu überstehen, nachdem die Haupt- und Realschüler 1972 in die fertiggestellte Gesamtschule umgezogen waren, und die Klassen eins bis vier im alten Realschulgebäude als eigenständige Grundschule (bis 1983 unter dem Rektor Wilhelm Conz) zurückblieben. Die Grundschulen in Hesseldorf und Neudorf wurden aufgelöst, und in demselben Jahr wurden 110 Kinder eingeschult. Heute sind es insgesamt 340 Kinder aus 20 Nationen, die in den Klassen eins bis vier von über 20 Lehrern unterrichtet werden. Zu den ersten bis vierten Klassen sind Vorlaufkurse, Vorklassen und eine Intensivklasse hinzugekommen. Durch den Förderverein der Eltern wurde als Einstieg in die Ganztagsbetreuung nachmittags eine Hausaufgabenhilfe angeboten. Ab dem Schuljahr 2014/15 öffnete die Schule an drei Nachmittagen in der Woche. Nach 2018 wurde mit dem Pakt für den Nachmittag die Nachmittagsbetreuung erweitert. Zusammen mit dem Arbeiter-Samariterbund bietet die Schule heute ein verlässliches Betreuungsangebot an. Seit 2021 wird die Schule von Marion Fix geleitet. Neben den bereits eingeleiteten Schritten in die digitale Welt und den Anforderungen von Integration und Inklusion steht als nächste Herausforderung zum Schuljahr 2026/27 die verpflichtende Ganztagsbetreuung an. Derzeit haben schon 130 Kinder einen Ganztagsplatz.
Für den Magistrat der Stadt überbrachte Erster Stadtrat Günter Höhn die Glückwünsche und Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit. Der Schulleiter der Friedrich-August-Genth-Schule, Dirk Eckrich, hatte nicht nur mit der Aula den passenden Raum für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt, er hatte auch mit einem Eukalyptus das richtige Geschenk dabei, denn wie er aus eigener Erfahrung weiß, braucht man in schwieriger Zeit in der Schule einen langen Atem. Kai Löwe, Vorsitzender des Turnvereins Wächtersbach, war nicht nur Schüler dieser Schule, er ist heute Kooperationspartner der Schule in Sachen Bewegung und hat dementsprechend ein Skateboard für die Nachmittagsbetreuung eingebracht. Ebenso für die Bewegung außerhalb der Schulstunden übergab die ehemalige Schulleiterin Silke Siekemeyer einen Satz qualitativ hochwertiger Bälle, da die früher noch in ihrer Amtszeit mit Marion Fix gemachte Anschaffung nicht sehr langlebig war. Angelika Gleichmann wusste nach ihrer Pensionierung als ehemalige Schulleiterin, dass Brücken auf Dauer nur halten, wenn sie eine gewisse Stabilität haben. Diese Stabilität und den entsprechenden Rückhalt wollte sie der Schule geben, indem sie den Förderkreis Kinderbrückenkinder gründete. Michaela Krone-Samer und Bettina Schumann überbrachten für die Kindertagesstätten die Glückwünsche und freuen sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
Mit einer großartigen Ausstrahlung und Musikalität sangen die Mitglieder der Jugendband „JuBa WäBa“ den überzeugend vorgetragenen Titel „Wir sind das Leben“. Die Jugendband ist eine Gemeinschaftsinitiative der Musikschule Ballin und des Musikzuges Wächtersbach. Im Anschluss an die Feierstunde lud Marion Fix zu einem Imbiss in die Markthalle der Grundschule Kinderbrücke ein.